Je nach Mangel eignen sich dafür hochwertige Speiseöle (Fett, Energie), Eiweiß- oder Kohlenhydratpulver (Bausteine, Energie). Es gibt außerdem Trinknahrungen, in süßer, neutraler oder herzhafter Geschmacksrichtung, die zum Anreichern eingesetzt werden können. Der Vorteil von Trinknahrung ist, dass sie meistens neben den Hauptnährstoffen Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß auch Vitamine und Spurenelemente in leitliniengerechten prozentualen Verhältnissen enthalten.
Diese sogenannten bilanzierten Trinknahrungen sind so konzipiert, dass bei Verzehr einer ausreichenden Energiemenge ausreichend Vitamine und Spurenelemente enthalten sind, so dass man sich ausschließlich von Trinknahrung ernähren könnte. Sie kann aber auch ergänzend zum “normalen” Essen eingesetzt werden.
Alle drei Hauptnährstoffe (Eiweiß, Kohlenhydrate, Fett) können Energie liefern. Eiweiß wird aber nur in Notsituationen für die Energiegewinnung herangezogen. Seine Hauptaufgabe ist die Bausteinlieferung. Die Energie liefern Kohlenhydrate und Fett. Pro 100 g bringt Fett (930 kcal) mehr als doppelt so viel Energie wie Kohlenhydrate und Eiweiß (jeweils 410 kcal). Es eignet sich damit hervorragend zum Anreichern von Speisen. Die Portionsgrößen verändern sich dadurch kaum, der Energiegehalt jedoch deutlich. Nicht zu vernachlässigen ist dabei die Fettqualität. Sahne, Butter und Speck sind Klassiker in der deutschen Küche. Doch sie stellen uns vor allem gesättigte Fettsäuren zur Verfügung. Pflanzliche Öle, Avocados und Nüsse zum Beispiel sind ebenfalls überaus fettreich, aber in ihnen stecken einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren in unterschiedlichster Zusammensetzung. Setzen Sie diese also mindestens so häufig ein wie Butter und Käse.
Der Körper zerlegt das zugeführte Eiweiß in seine Bausteine, die Aminosäuren, nimmt diese im Dünndarm auf und verwendet sie selber als Bausteine für körpereigenes Material. Da unser Körper nur einen Teil der 22 verschiedenen Aminosäuren, die unser Körper braucht, aus anderen Aminosäuren herstellen kann, sind wir auf eine regelmäßige Zufuhr der sogenannten unentbehrlichen Aminosäuren angewiesen. Wenn alle Bausteine vorhanden sind, baut der Körper daraus Immunzellen, Muskelzellen, Enzyme und vieles mehr.
Durch geschickte Kombination verschiedener Lebensmittel kann man die Menge Eiweiß, die der Körper aus den Lebensmitteln verwerten kann, erhöhen. Durch die Kombination stehen dem Körper alle 22 Aminosäuren in ausreichender Menge zur Verfügung, womit eine optimale Basis für die Neubildung von körpereigenen Zellen und Enzymen gegeben ist. Im Grunde reicht es auch aus, die Lebensmittel innerhalb eines Tages zu verzehren, sie müssen nicht zwangsläufig innerhalb einer Mahlzeit kombiniert werden. Mit folgenden Kombinationen kann man auch bei gering aufgenommener Eiweißmenge die Verwertbarkeit maximieren:
- Hühnerei mit Kartoffeln, Weizenmehl bzw. Weizenmehlprodukten, Milch, Mais oder Bohnen
- Milch mit Weizenmehl bzw. Weizenmehlprodukten oder Kartoffeln
- Kartoffeln mit Rindfleisch
- Erbsen mit Reis
- Bohnen mit Mais